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01102 Referenzprozess zur qualitätsorientierten Fertigungsplanung

Die Fertigungsplanung in KMU erfolgt heute vielfach erfahrungsbasiert. Leitplanken bilden z. B. in der Automobilzulieferindustrie die Richtlinien des VDA. Im Detail geben diese jedoch nur unzureichende Unterstützung bei der Absicherung von Qualität und Wirtschaftlichkeit der zu entwickelnden Prozesse. Der Beitrag zeigt am Beispiel eines Referenzprozesses zur Fertigungsplanung einen Weg zur Sicherung von Qualität und Wirtschaftlichkeit auf.
von:

1 Einleitung

In der industriellen Fertigung bildet die Fertigungsplanung das Bindeglied zwischen der Produktentwicklung und der Produktion. Das Aufgabenspektrum der Fertigungsplanung reicht hierbei von der Überprüfung des Produkts hinsichtlich seiner Fertigungs- und Montagegerechtheit bis zur Inbetriebnahme der Betriebsmittel, der Betreuung des Produktionsanlaufs sowie der Serienbegleitung.
Insbesondere während der Planung neuer Produkte und Produktionsprozesse werden weitreichende Entscheidungen über die erreichbare Produktqualität und die resultierenden Herstellkosten getroffen. Während für die Produktentwicklung und Produktion bereits durchgängige Methoden zur Planung und Optimierung zur Verfügung stehen, existiert im Bereich der Fertigungsplanung insbesondere hinsichtlich der durchgängigen Orientierung an Qualität und Kosten noch Handlungsbedarf. Der Beitrag beschreibt einen durchgängigen Referenzprozess für die Fertigungsplanung zur Sicherung von Qualität und Wirtschaftlichkeit des späteren Produktionsprozesses.

2 Ausgangssituation

Abbildung 1 gibt einen Überblick über die Situation der Fertigungsplanung von Zulieferern in der Serienfertigung.
Abb. 1: Ausgangssituation für Zulieferer in der Serienfertigung
OEMs: weniger Direktlieferanten
Die OEMs in der Automobil- und Haushaltswarenindustrie haben in den vergangenen Jahren eine Reduzierung der Anzahl an Direktlieferanten vorgenommen. Das hat dazu geführt, dass weiterhin direkt an die OEMs liefernde First Tier Supplier zunehmend Baugruppen bzw. Systeme liefern. Eine direkte Folge hiervon ist bei vielen Zulieferern zum einen eine stärkere Integration in die Entwicklungsprozesse des Kunden. Zum anderen übernehmen diese Unternehmen die Verantwortung über einen größeren Wertschöpfungsumfang und hiermit in der Regel ein breiteres Spektrum an Bauteilen und Herstellverfahren.
Zulieferer als Betriebsmittel-Orchestratoren
In einem Umfeld, in dem sich Fertigungstechnologien rasant entwickeln, ist es für Zulieferer von Systemen und Baugruppen kaum zu schaffen, in allen Bereichen auf dem neuesten Stand der fertigungstechnischen Entwicklung zu bleiben. Sie positionieren sich daher als Orchestratoren, d. h. als Manager eines Pools von Betriebsmittellieferanten.
Herausforderung Qualitätsstrategie und Synergienutzung
Ein Blick in die Abteilungen zur Fertigungsplanung in Zuliefererbetrieben mit Orchestrator-Strategie zeigt ein breites Spektrum an Vorgehensweisen wie z. B. die komplette Delegation der Betriebsmittelplanung an einen oder mehrere sich ergänzende Betriebsmittellieferanten auf Basis von Bauteilzeichnungen, Kostenvorgaben, der Angabe des SOP sowie der Absatzplanung. Auf diese Weise lassen sich jedoch unternehmensspezifische Qualitätsstrategien, beispielsweise hinsichtlich Prozessabsicherung oder Fehlerstrategien, ebenso wenig systematisch umsetzen wie betriebsmittelübergreifende Synergieeffekte bei der Maschinenbedienung oder den Instandhaltungskosten.

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