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02307 Die sekundäre Wertschöpfung als Achillesverse des Unternehmens

In vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen werden häufig unterstützende Abteilungen, wie beispielsweise die Instandhaltung, IT oder das Personalwesen, in ihrem unternehmerischen Wert unterschätzt. Die Ursache liegt vor allem in der Tatsache, dass diese sekundär zur Wertschöpfung beitragen. In der Praxis ist jedoch ein Umdenken hin zu einer nachhaltigen Denkweise vonnöten. Die Denkweise ist dabei tief in die Firmenkultur eingebettet. Dieser Artikel erläutert einige Zusammenhänge und Hintergründe für Missstände im Unternehmen und zeigt erste Ansätze für das Herangehen an die Veränderungsprozesse auf.
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1 Differenzierung zwischen primärer und sekundärer Wertschöpfung – fachlicher Unterschied

Um auf die sekundäre Wertschöpfung und ihre tiefere Bedeutung näher eingehen zu können, muss diese zunächst von der primären Wertschöpfung abgegrenzt werden. Unter Wertschöpfung im allgemeinen Sinn wird die Steigerung oder der Zuwachs an wirtschaftlichem Wert verstanden. Bei der Betrachtung der verschiedenen Organe eines Unternehmens fällt schnell auf, dass nicht alle davon direkten Einfluss auf die Wertschöpfung haben, auf sie aber auch nicht verzichtet werden kann.
Einfluss auf verkaufsfähige Produkte
Daraus folgt nun die Differenzierung zwischen der primären und der sekundären Wertschöpfung. Unter der primären Wertschöpfung wird alles verstanden, was in direktem Zusammenhang mit den Produkten oder der Dienstleistung steht. Dazu zählen beispielsweise die Fertigung oder die Produktentwicklung. Unterstützende Abteilungen, wie etwa die Instandhaltung oder die Personalabteilung, haben nur einen indirekten Einfluss auf die verkaufsfähigen Produkte oder Dienstleistungen und werden folglich als sekundäre Wertschöpfung bezeichnet. Jedoch kann auf sie nicht verzichtet werden, da sonst die primäre Wertschöpfung nicht oder nicht auf Dauer stattfinden kann.

2 Relevante Bereiche der sekundären Wertschöpfung

Für die Wertschöpfung im Unternehmen werden im Allgemeinen zwei wesentliche Ressourcen benötigt. Auf der einen Seite steht die Technologie, die für die Erbringung der unternehmerischen Leistung vonnöten ist. Das schließt in den meisten Fällen sämtliche Maschinen und Anlagen sowie die IT ein. Auf der anderen Seite stehen die Menschen, die alle Teilprozesse eines Unternehmens tragen und ausführen. Denn egal, welcher Teilbereich eines Unternehmens betrachtet wird, ohne den Menschen kann dieser nicht bestehen. Folglich steht und fällt der unternehmerische Erfolg mit der Verfügbarkeit dieser beiden zentralen Ressourcen und es gilt, diese stets sicherzustellen. Zu genau diesem Zweck haben in einem Unternehmen die Instandhaltung, die IT wie auch die Personalabteilung ihre Daseinsberechtigung. Im Folgenden sollen zunächst die Tragweite und Relevanz dieser Bereiche gezeigt werden.

2.1 Instandhaltungs- und IT-Bereich – sieht meist von außen einfach aus

In der Praxis sind viele Einflussfaktoren zu finden, die bestimmen, ob eine angeschaffte Technologie verfügbar und auch leistungsfähig ist. Für die Verfügbarkeit ist insbesondere der technische Zustand entscheidend. Dabei spielt zum einen die tägliche Pflege eine Rolle. Häufig wird dies auch mit dem Ross-und-Reiter-Prinzip verglichen. Denn so, wie der Reiter sich kontinuierlich um sein Ross kümmern muss, auf das er täglich angewiesen ist, so hat der tägliche Umgang des Maschinenbedieners mit einer Anlage einen ebenso großen Einfluss auf deren Zustand und Leistungsvermögen. Das können in der Praxis auch einfache Dinge, wie etwa die Überprüfung von Flüssigkeiten oder Filtern, sein. Denn so einfache Tätigkeiten, die häufig im Verantwortungsrahmen eines Bedieners liegen, stellen bereits eine große Stellschraube dar.
Fachwissen erforderlich
Zum anderen liegen alle tiefergreifenden Aufgaben meist in der Verantwortung der Instandhaltung. Der Unterschied ist, dass spezielles Fachwissen erforderlich ist, um Wartungen durchzuführen oder eine Anlage zu reparieren bzw. instand zu setzen. Auch bei der Instandsetzung im Schadenfall einer Anlage kommen verschiedene Faktoren zum Tragen. Dazu zählt nicht nur die Geschwindigkeit bzw. die Reaktionszeit, wie schnell etwas wieder „repariert” wird. Auch der Haushalt mit Ersatzteilen spielt eine entscheidende Rolle. Denn auf der einen Seite sind Ersatzteile meist mit hohen Kosten verbunden, aber auf der anderen Seite sind der ungeplante Maschinenausfall und die notwendigen Notfallmaßnahmen deutlich kostspieliger.
Strategie erforderlich
Um einen Maschinenausfall also beheben zu können, müssen die Mitarbeitenden in der Instandhaltung das nötige Fachwissen haben. Auch hier sind weitgreifende Strategien notwendig, um schlussendlich eine hohe und stabile Maschinenverfügbarkeit zu gewährleisten. Alleine nur durch die hier aufgeführten Einflussgrößen wird die Vielschichtigkeit und Relevanz einer ausgereiften und konsequenten Instandhaltungsstrategie deutlich.
Auch in der IT sind ähnliche Gestaltungsfelder zu finden wie bei der Instandhaltung. Denn auch hier muss im Schadensfall ein adäquater Ersatz beschafft oder aber die vorhandene Technologie wieder funktionsfähig gemacht werden. Somit sind die Herausforderungen bei der klassischen Instandhaltung ähnlich wie bei der IT und haben in Industrieunternehmen gravierenden Einfluss auf den Unternehmenserfolg.

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